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Untersuchungen oft wiederholt werden mussten. Woran das lag, habe ich ihr aber nicht verraten.
Da hat mich dann doch der Mut verlassen.

Kurz und gut, ich habe mich von meiner Mama gelegentlich zu Vorträgen und Wochenendseminaren „schleppen“ lassen, bis zu dem einen Seminar in Rovio im Tessin im März 1985, bei dem Peter auf die Idee kam, mich auf ein Glas Wein einzuladen.

Weil die Weinstube an diesem Abend geschlossen war, folgte ein zweiter Abend und dann noch ein paar mehr. Es folgten neun traumhaft schöne Jahre einer sehr beglückenden Beziehung. In all diesen Jahren kann ich mich nur an einen ernsthaften Streit mit Peter erinnern: Das war in München, in der Pause zwischen einem Vortrag. Peter hatte sich kurz zuvor zwei Weisheitszähne ziehen lassen. Dabei war ein Teil einer Wurzel zurückgeblieben, hatte eine Entzündung verursacht und in München

brach dann der Kiefer durch. Natürlich bestand ich darauf, dass Peter sofort in eine Zahnklinik gehen sollte. Er weigerte sich vehement mit den Worten: Das sind meine Zähne, das ist mein Kiefer und das ist meine Gesundheit.

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Ich bin dann wohl sehr heftig geworden, aber genutzt
hat es nichts. Peter hat noch einen Vortrag in Wien, ein Seminar in Kärnten und ein Seminar auf dem Beatenberg in

der Schweiz gehalten, bis er dann zum Zahnarzt ging und notfallmässig in die Uniklinik in Freiburg eingeliefert wurde. Da wurde dann sein Kiefer zugedrahtet und es gab für vier Wochen Redepause und Zwangsurlaub auf Teneriffa.

Immer wieder gab es in den folgenden neun Jahren Situationen, in denen ich fürchtete, ihn zu verlieren. So zum Beispiel in Venezuela, im Urwald, als er ausprobierte, warum es verboten war, hinter einem Wasserfall durchzulaufen. Während ich an der Lagune auf unser Flugzeug zurück nach Caracas wartete, rutschte Peter aus, fiel die Felsen hinunter ins Wasser und muss wohl längere Zeit bewusstlos gewesen sein. Fünf Minuten vor Abflug kam er dann triefend Nass an der Lagune an, mit aufgeschrammten Ellbogen und einer zerquetschten Videokamera. Peter sah recht ramponiert aus, aber der Film in der Kamera war noch tadellos.